Über Château Zero & Kontakt

Das Leben ist zu kurz für schlechten alkoholfreien Wein.
Und Gin.
Und so.

Irgendwann war Schluss (mehr dazu siehe unten) mit der Trinkerei. Und siehe da – das Leben geht weiter. Besser als ich dachte!

Bei Château Zero schreibe ich über alkoholfreie Alternativen, was schmeckt (Favoriten) und was nicht und was ich zum Thema Alkoholfrei auf meinen Reisen erlebe (alkoholfrei unterwegs), wo man gut ohne Umdrehung trinken oder Alternativen einkaufen kann. Und natürlich steht hier auch, was ich sonst noch so aus dem schönen neuen Leben ohne Kater mitnehme – und was mit irrt, wirrt, umtreibt (Blog).

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Für Mehr Spaß im Glas gibt es den Newsletter und natürlich Instagram.

In diesem Sinne: Prosti & Grüße!

Felicitas

Du hast eine Lieblingsflasche, die hier noch fehlt? Sag bitte Bescheid!
Und auch sonst: Fragen, Ideen & Grüße bitte an: felicitas(at)chateau-zero.com


Wie es dazu kam

Jede/r hat eine eigene Geschichte zu oder mit (oder ohne) Alkohol. Ich versuche meine mal in kurz aufzuschreiben.

Im frühen Teenageralter begann das Trinken hier und da. Die Gründe waren verschieden, aber wie ich aus alten Tagebüchern entnehme, nicht immer zum Vergnügen, sondern schon bald zum Trost oder weil ich damit besser einschlafen oder weniger denken konnte. Über die Jahre wurde es zum festen Bestandteil der Feierei. Man traf sich “Auf ein Glas Wein”, was nie “ein Glas” blieb, sondern tendenziell schnell eher eine Flasche wurde. In den letzten Jahren war besonders Wein eigentlich eventunabhängig dabei:

War ein Tag besonders gut, gab es einen Grund anzustoßen.
War ein Tag besonders schlecht, hatte man sich ein Glas verdient.
Und war ein Tag besonders ereignislos, änderte sich das, wenn man abends “ein Glas” Wein trank.

Es wurde vielleicht nicht jeden Tag Alkohol getrunken, aber fast jeden Tag war hier und da “ein Glas” dabei. Bis 15 Uhr gab es Kaffee, danach war Wein eigentlich das einzig logische Getränk, wenn man sich mit Freunden traf. “Wine not?”, lautete die Devise.

Wie gesagt, es blieb in der Regel nicht bei einem Glas, sondern tendierte zu mehr, egal wann, egal wo. Da ich gut im Training war, ging ich häufig weiter, wenn andere nach Hause gingen. Ich hielt das für sehr erwachsen, emanzipiert, eigentlich auch selbstverständlich.

Wie viel ich schon getrunken hatte, merkte man mir selten an. Ich lallte nicht, machte keinen Quatsch, erzählte keinen Unsinn. Erst am nächsten Morgen merkte ich manchmal, dass mir Gespräche fehlten. Mein Umfeld reagierte mit Verständnis “Passiert schon mal”, füllte die Lücken. Natürlich schämte ich mich, und gab es schon bald seltener zu, denn ich wusste ja, dass ich nichts Verwerfliches gesagt oder getan hatte. Ooppsi, weiter.

Sober October? No way! Mit witzigen Sprüchen drehte ich mich raus und den Korkenzieher rein, aber in mir schlummerte längst eine Angst: Was, wenn ich nicht eine Woche oder gar einen Monat ohne Alkohol auskomme? Dann müsste ich mir eingestehen, dass ich ein Problem habe, und dann müsste ich daran was ändern. Dann könnte ich nie wieder Alkohol trinken – das geht nicht. Also lieber weitermachen, ist ja alles noch im … Naja … Weiteren Rahmen.

Bis dann der eine Filmriss zu viel kam. Ich wachte auf, es war ein Montagmorgen im Herbst 2022. Was war gestern passiert? Wer war da? Worüber hatten wir gesprochen? Was hatten wir vereinbart? Wir hatten doch etwas Finanzielles besprochen … Was ist dabei herausgekommen? Warum sind da überall nur Gedankenfetzen und warum habe ich immer wieder nachgeschenkt? Warum kann ich nicht früher mit dem Trinken aufhören? Warum hält mich niemand auf? Warum höre ich nicht auf?

Und dann habe ich aufgehört.

Ich will nicht noch einmal so fühlen, ich habe es zu oft erlebt.

Meine vorherige Befürchtung traf nicht ein: Es geht sehr gut ohne Alkohol. Nicht nur seit ein paar Wochen, sondern nun seit ein paar Monaten. Bei einem schönen Essen, einem Geburtstag oder irgendeinem anderen Grund zum Zelebrieren kommen jetzt alkoholfreie Alternativen auf den Tisch und ins Glas. Und ob das schmeckt, teile ich dann hier, auf chateau-zero.com.


Buchempfehlung: “Unabhängig – Vom Trinken und Loslassen” – Eva Biringer
Eva schreibt ihre Geschichte mit dem Alkohol auf und es liest sich wie meine eigene. Ich habe mich beim Lesen verstanden gefühlt. In Unabhängig recherchiert sie auch, warum gerade Frauen ab 30, die alles im Griff haben, häufig auch ein Glas in Reichweite pflegen. Gesellschaftliche Zusammenhänge und historische Bezüge – das Buch ist eine Bereicherung und absolut empfehlenswert. Hier mehr dazu.

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